Fachkräftemangel: Wenn Wissen zur knappen Ressource wird

Der Fachkräftemangel trifft Unternehmen in Deutschland härter denn je. Während qualifizierte Mitarbeitende schwer zu finden sind, gehen gleichzeitig erfahrene Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand – und mit ihnen oft jahrzehntelanges Know-how.

In vielen Branchen – besonders in der Industrie – verschärft sich der Fachkräftemangel durch den demografischen Wandel.

Die Folgen sind spürbar:

  • Erfahrene Fachkräfte verlassen das Unternehmen, ihr Wissen bleibt in Köpfen und E-Mails verborgen.
  • Neue Mitarbeitende brauchen lange, um produktiv zu werden.
  • Fehler und Stillstände nehmen zu, weil Erfahrungswissen fehlt.
  • Verbleibende Mitarbeitende tragen zusätzliche Verantwortung und werden stärker belastet.
  • Unzufriedenheit und Fluktuation steigen, weil Teams unter Druck geraten und Know-how fehlt.

Folgen für Industrieunternehmen

Der Verlust von Know-how hat direkte wirtschaftliche und organisatorische Konsequenzen:

  • Längere Durchlaufzeiten und ineffiziente Abläufe
  • Steigende Kosten durch Nacharbeit und Doppelarbeit
  • Sinkende Innovationsgeschwindigkeit
  • Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Wachsende Belastung für Fachkräfte, die Wissen kompensieren müssen
  • Höheres Risiko von Burnout und Motivationseinbußen in Schlüsselbereichen

Ohne gezielten Wissenserhalt und klaren Wissenstransfer entsteht nicht nur Wissensverlust – sondern auch ein massiver Druck auf Menschen, Prozesse und Unternehmenskultur.

Service & Customer Care

Wenn erfahrene Techniker in den Ruhestand gehen, verschwindet praktisches Wissen zu Anlagen, Kunden und Fehlerbildern.

Folge: Längere Reaktionszeiten, geringere Erstlösungsquote, unzufriedene Kunden.

Qualitätsmanagement

Fehlendes Wissen über Prüfverfahren oder Produktabweichungen führt zu mehr Ausschuss und steigenden Reklamationsraten.

Folge: Qualitätseinbußen, Mehraufwand und Imageschäden.

Produktion

Verlust von Erfahrungswerten bei Rüstzeiten, Maschinenparametern und Abläufen.

Folge: Ineffiziente Prozesse, Maschinenstillstände, sinkende Produktivität.

Demografische Insights

Die Facktenlage verdeutlicht den Handlungsdruck

 

30%

Anteil Fachkräfte, die bis 2025 in Rente gehen

34%

Anteil Erwerbstätige in Deutschland über 50 Jahre

42%

Anteil Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit durch fehlendes Fachpersonal beeinträchtigt wird

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Wissenstransfer als Schlüssel gegen den Fachkräftemangel

Ein strukturierter Wissenstransfer hilft, kritisches Wissen frühzeitig zu erfassen und für die nächste Generation zugänglich zu machen.

Der Wissenstransferkreislauf zeigt, wie Wissen erfasst, strukturiert, geteilt und genutzt wird.

1. Wissen extrahieren

Wissen aus Dokumenten, Chats, E-Mails oder von Experten wird gesammelt und strukturiert.

2. Wissen strukturieren

Inhalte werden klassifiziert und geprüft

3. Wissen teilen

Inhalte werden in einer zentralen intelligenten Wissensdatenbank zur Verfügung gestellt.

4. Wissen durch KI erweitern

AI-Technologien unterstützen bei der Sammlung, Aufbereitung und intelligenten Bereitstellung von Wissen

Hürden und Lösungsansätze für erfolgreichen Wissenstransfer

Wissen im Unternehmen zu sichern, scheitert selten am Willen – sondern an Zeit, Struktur und den richtigen Werkzeugen. Gerade im industriellen Umfeld treffen komplexe Prozesse, dezentrale Wissensquellen und Zeitdruck aufeinander.

Damit Wissenstransfer gelingt, müssen typische Hürden erkannt – und mit passenden Lösungen adressiert werden.

Zeitmangel & operative Prioritäten

Fachkräfte sind stark ins Tagesgeschäft eingebunden und haben dadurch meist knappe Ressourcen. Wissen weiterzugeben kostet Zeit, die im Alltag fehlt.

Lösung

Wissenserfassung „on the fly“ – Mobile Tools ermöglichen, Wissen direkt dort zu erfassen, wo es entsteht: in Chats, Service-Notizen, Wartungsprotokollen oder E-Mails. AI-Assistenten helfen dabei das Wissen zu analysieren und zu strukturieren.

So fließt Wissen automatisch in das System, ohne zusätzliche Belastung.

Fehlende oder unverbundene Tools

In vielen Unternehmen existieren Wissensinseln – von Dateiservern bis hin zu individuellen Excel-Listen.

Das macht Wissen schwer auffindbar und führt zu Doppelarbeit.

Lösung

Eine zentrale, intelligente Wissensdatenbank integriert vorhandene Systeme, strukturiert Inhalte automatisch und ermöglicht semantische Suche oder sogar einen sprachbasierten Wissenszugriff.

 

Uneinheitliche Wissensaufbereitung

Wissen wird oft unsystematisch erfasst – je nach Person oder Abteilung.

Lösung

Ein Tool zur strukturierten Wissensaufbereitung stellt sicher, dass Informationen in einheitlicher Form dokumentiert werden – z. B. in Service, Produktion oder Qualität.

Mit Verschlagwortung in der eigenen Unternehmensterminologie entsteht eine konsistente Wissensbasis.

Geringe Wissenskultur & fehlendes Feedback

Wissen wird manchmal als persönliche Sicherheit betrachtet oder versandet in veralteten Dokumenten.

Lösung

Ein kontinuierlicher Feedbackprozess sorgt dafür, dass Wissen aktuell bleibt, Lücken erkannt und Inhalte erweitert werden.

Zudem fördert eine offene Wissenskultur das Teilen von Wissen – durch Anerkennung, Austauschformate oder gemeinsame Standards.

Möchten Sie erfahren, wie sie mit gezieltem Wissenstransfer dem Fachkräftemangel entgegenwirken können und wie Empolis Ihnen hilft, das Wissen Ihrer Mitarbeiter zu sichern, bevor diese in den Ruhestand gehen?

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Weitere Ressourcen zum Thema

Wenn Sie tiefer in das Thema einsteigen wollen, dann schauen Sie sich unsere weiterführenden Informationen an.

EM_Cover_wissenstransfer-in-der-industrie_1_1 White

Wissenstransfer in der Industrie

Business Guide

Download
EM_Cover_Wissenstransfer-im-technischen-Service_1_1 White

Wissenstransfer im technischen Service

Business Guide

Download

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Frequently Asked Questions

Sie haben noch Fragen?
  • Künstliche Intelligenz (KI) spielt im modernen Wissensmanagement eine Schlüsselrolle.

    Sie hilft, Wissen nicht nur zu sichern, sondern auch effizient zu strukturieren und wiederzufinden:

    • Knowledge Graphen bilden die logischen Beziehungen zwischen Themen, Produkten oder Prozessen ab und machen Zusammenhänge im Unternehmenswissen sichtbar.
    • AI-gestützte Tools könnnen Inhalte automatisch aufbereiten – z. B. aus Serviceberichten, Chatverläufen oder technischen Dokumentationen – und daraus strukturierte Wissensartikel oder Checklisten erzeugen.
    • Mithilfe semantischer Suche oder sprachbasierter Assistenten können Mitarbeitende Informationen im natürlichen Sprachstil finden – ganz ohne Fachbegriffe oder komplexe Filter.

    Dadurch reduziert KI den manuellen Aufwand für die Wissensaufbereitung, beschleunigt den Wissenstransfer und macht Unternehmenswissen für alle sofort nutzbar.

  • Fehlt ein strukturierter Wissenstransfer, hat das spürbare betriebliche und menschliche Folgen:

    • Produktivität sinkt, weil Mitarbeitende länger nach Informationen suchen oder Fehler wiederholen.
    • Stillstände und Qualitätsprobleme nehmen zu, insbesondere in Produktion, Service und Instandhaltung.
    • Einarbeitungen dauern länger – neue Fachkräfte erreichen ihre volle Leistungsfähigkeit deutlich später.
    • Erfahrungswissen geht verloren, was Innovationen hemmt und Entscheidungsprozesse verlangsamt.
    • Mitarbeitende sind stärker belastet, was zu Unzufriedenheit, Stress und höherer Fluktuation führt.

    Langfristig leidet die Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen verlieren Geschwindigkeit, Effizienz und die Fähigkeit, auf Marktveränderungen zu reagieren.

  • Ein erfolgreiches Wissensmanagement beginnt mit einer klaren Bestandsaufnahme und strategischen Planung:

    1. Wissensinventur durchführen: Erfassen Sie, wo heute Wissen liegt – in Köpfen, Dokumenten, Systemen oder E-Mails – und wer die wichtigsten Wissensträger:innen sind.

    2. Kritisches Wissen priorisieren: Welche Themen, Prozesse oder Kundenkontakte sind erfolgskritisch? Wo droht Wissensverlust durch Ruhestand oder Fluktuation?

    3. Technische Basis schaffen: Etablieren Sie eine zentrale Wissensplattform (Knowledge Hub), die bestehende Systeme wie SharePoint, ERP oder CRM integriert.

    4. Kulturelle und organisatorische Verankerung: Definieren Sie Rollen, Verantwortlichkeiten und Anreize für Wissensteilung. Ein Wissensmanagement lebt von Akzeptanz, nicht nur von Technik.

    So entsteht Schritt für Schritt eine lebende Wissensbasis – ein System, das Wissen sichert, teilt und stetig weiterentwickelt.

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